Der Embryotransfer dauert nur wenige Minuten. Er ist ein simpler und schmerzfreier Eingriff und kann daher ohne Narkose durchgeführt werden.
Nach Absprache mit den werdenden Eltern setzt der Arzt ein Embryo in die Gebärmutter der Frau ein. Er verwendet dabei einen weichen Kunststoffkatheter. Die Embryonen sind zu diesem Zeitpunkt für das freie Auge noch kaum sichtbar und befinden sich in einem winzigen Tröpfchen mit Medium – dieses winzige Tröpfchen wird völlig schmerzlos in die Gebärmutterhöhle eingebracht.
Sobald die Embryonen in der Gebärmutter sind, können sie sich in die Gebärmutterschleimhaut einnisten und dort weiterentwickeln. Die Patientin kann sofort nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen.
UNTERSTÜTZUNG DER GELBKÖRPERPHASE
Die sich anschliessende Lutealphase wird durch das Hormon Progesteron, manchmal auch durch Östrogen und hCG, medikamentös unterstützt. So wird eine häufige Gelbkörperschwäche verhindert und die Gebärmutterschleimhaut optimal auf die Einnistung der Embryonen vorbereitet. Als günstig für die Verbesserung der Blutzirkulation in der Gebärmutter hat sich die Einnahme einer geringen Menge Acetylsalicylsäure erwiesen. Kontrolluntersuchungen mit Ultraschall sind in dieser Zeit wichtig, um ein Überstimulationssyndrom rechtzeitig zu erkennen.
NEBENWIRKUNGEN UND BESCHWERDEN NACH DEM EMBRYOTRANSFER
Aber auch ohne Überstimulation machen sich Nebenwirkungen der Therapie als Beschwerden bemerkbar. Durch die Stimulation der Eierstöcke und die Unterstützung der Gelbkörperphase sind die Eierstöcke vergrössert. Das führt zu Völlegefühl im Bauch, Durst sowie Müdigkeit. Bei manchen Patientinnen können auch starke Leibschmerzen auftreten.
LÄSST SICH DIE EINNISTUNG FÖRDERN?
Ob es einige Tage später dann zu einer Einnistung kommt, ist von aussen kaum beeinflussbar. Die Implantation geschieht praktisch nach dem Alles-oder-Nichts-Gesetz, d. h. sie ist erfolgreich oder nicht. Hüten Sie sich deshalb vor den quälenden Fragen, ob Sie sich in dieser Zeit richtig oder falsch verhalten. In der Zeit nach dem Embryotransfer dürfen Sie sich normal „häuslich“ verhalten.
Grössere körperliche Anstrengungen (z.B. ruckartige Bewegungen, Spitzensport, belastende Reisen, Bergtouren usw.) sind zu vermeiden. Auch eine starke Temperaturerhöhung oder Kreislaufbelastung ist ungünstig; dazu gehören Saunabesuche, heisse Wannenbäder bzw. intensive Sonnenbäder und extreme sportliche Aktivitäten. Alkohol, Nikotin und Medikamente sollten nach Möglichkeit schon Monate vor einer IVF-Behandlung auf ein Minimum reduziert werden.
WANN KANN EIN SCHWANGERSCHAFTSTEST POSITIV SEIN?
Frühestens 12 Tage nach dem Embryotransfer (14 Tage nach der Insemination) wird aus einer Blutentnahme ein sehr früher, besonders empfindlicher Schwangerschaftstest durchgeführt. Ist es positiv (über 20 µE/ml beta-hCG), sind die Medikamente nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin weiterzunehmen.
Ein Urin-Schwangerschaftstest, den Sie im Handel kaufen und zu Hause selbst durchführen können, ist bei der IVF-Methode nicht aussagekräftig und irreführend, da er nicht zwischen dem von aussen zur Unterstützung zugeführten Schwangerschaftshormon und dem einer beginnenden Schwangerschaft unterscheiden kann.